Setzungsrisse im Mauerwerk und in der Wand können die Standsicherheit des Gebäudes gefährden, oftmals ist ein Setzungsriss jedoch unbedenklich.
Die Sorgen beim Eigentümer sind zumeist groß, wenn er Risse im Mauerwerk oder Risse im Putz entdeckt. Handelt es sich nur um einen optischen Mangel, wird die Gebrauchstauglichkeit eingeschränkt oder sind die Risse eine Gefahr für die Standsicherheit? Alles Fragen welche sich ein Eigentümer selbst stellen könnte. Es handelt sich meistens um ungefährliche Risse, welche nicht zu Beeinträchtigungen führen. Dennoch sollten Sie, sobald Sie einen Setzungsriss oder sogar Setzungsrisse entdecken, einen qualifizierten Sachverständigen beauftragen, welcher die Risse in Augenschein nimmt und eine Riss – Analyse durchführt.
Wie entsteht ein Setzungsriss?
Grundsätzlich Risse entstehen durch Kräfte, diese Kräfte wirken auf das Gebäude. Zu unterscheiden sind Biegespannungen, Druckspannungen, Scherspannungen, Schubspannungen, Torsionsspannungen und Zugspannungen, diese wirken auf ein Gebäude ein. Sofern die Beanspruchung für das Gebäude zu hoch ist, können unter anderem Setzungsrisse entstehen. Durch unterschiedliche Gründungen, ein Anbau wird errichtet, und die hieraus resultierende Absenkung von Gebäudeteilen verursacht den Setzungsriss. Des Weiteren kann eine Torflinse oder geologischen Veränderung zu einem Setzungsriss führen. Der Laie spricht sehr schnell von einem Setzungsriss, obwohl es nur um einen Schrägriss handelt.
Die Ursache der Setzungsrisse kann auf nicht fachgerecht durchgeführte Baugrunduntersuchungen hindeuten oder es wurden überhaupt keine Baugrunduntersuchungen durchgeführt. Ein Baugrundgutachten sorgt für Planungssicherheit. Gehen Sie kein Baugrundrisiko ein und beauftragen Sie einen Experten!
Was ist ein Setzungsriss?
Setzungsrisse entstehen wenn Problematiken mit der Gründung und dem Baugrund vorliegen. Im gewöhnlichen Sprachgebrauch spricht der Laie vom Setzen des Bodens oder von einer Setzung der Gründung. Ein Setzungsriss oder Setzungsrisse entstehen, sofern die Tragfähigkeit der Gründung nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Der setzungsempfindliche Baugrund gibt nach und führt als Folgeschaden zu den typischen Setzungsrissen. Setzungsrisse können beim Altbau und beim Neubau auftreten, die Ursachen für die Rissbildung können vielfältig sein.
Wie erkenne ich Setzungsrisse?
Setzungsrisse erkennt man an zumeist diagonal bis vertikal verlaufenden Rissen, welche bei Bauteilöffnungen, Fenstern und Türen, den schwächsten Stellen des Gebäudes auftreten. Setzungsrisse gehen durch das Mauerwerk hindurch, sind an der Außenwand und an der Innenwand zu erkennen. Es handelt sich nur um Setzungsrisse, sofern der Baugrund nicht oder nicht mehr ausreichend tragfähig ist.
Was macht man bei Setzungsrissen?
Wurden Setzungsrisse zweifelsfrei festgestellt und ist die Rissbildung abgeschlossen, sollten die Risse in der Wand fachgerecht saniert werden. Sanierungen an Gründung und Tragwerk können sehr teuer werden, oftmals werden die Risse nur oberflächlich saniert, da wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen. Zusätzlich zum qualifizierten Sachverständigen sollte noch ein Tragwerksplaner bzw. Statiker konsultiert werden. Ein Sachverständiger hat zumeist ein großes Netzwerk an Experten und kann somit den geeigneten Experten hinzuziehen. Geeignete Sanierungsmaßnahmen kann der Sachverständige empfehlen und die Sanierungen überwachen, damit diese korrekt ausgeführt werden.
Ursachen von Rissbildungen
Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen, welche zu Rissen und Rissbildungen führen können.
- Erschütterungen zum Beispiel durch Bahnverkehr, Luftverkehr oder Schwerlastverkehr
- dynamische Überlastung
- statische Überlastung
- Eigenspannungen innerhalb des Gebäudes
- Bodenabsenkungen (Torflinse)
- Bergbauschäden
- Grundwasserabsenkung
- nicht durchgeführte Baugrunduntersuchung
- Veränderte Baugrundverhältnisse
- ungleichmäßige Gründungen
- unterschiedliche Gründungstiefen
- Deckendurchbiegungen
- Konstruktionsfehler
- Eine Kombination von Einzelursachen
- Erdbeben und andere Naturkatastrophen
Staufen darf nicht zerbrechen…
Mit diesem Motto führt die Stiftung zur Erhaltung der historischen Altstadt Staufen im Breisgau diverse Aktivitäten durch und sammelt Spenden für die Stiftung.
Im Jahr 2006 wurden Erdwärme-Sondierungsbohrungen für die Erdwärmeheizung des Rathauses durchgeführt. Durch die Bohrungen wurde eine Verbindung vom Grundwasser und der Gipskeuperschicht geschaffen. Das Grundwasser und das in der Gipskeuperschicht enthaltene Anhydrit reagierten, es entstand Gips und dieser verändert sein Volumen von bis zu 60 Prozent. Hierdurch entstanden teilweise so große Hebungsrisse, dass Gebäude abgerissen werden mussten. Das Rathaus und andere Gebäude der Stadt sind mittlerweile saniert, jedoch gibt es noch immer nicht sanierte Gebäude, welche die Hebungsrisse aufweisen. Es gibt somit nicht nur Setzungsrisse, sondern auch Hebungsrisse.