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Tierische Holzschädlinge | Holzzerstörende Insekten
Dieses Schadbild ist dem gemeinen und gewöhnlichen Nagekäfer zugehörig, ein tierischer Holzschädling und holzzerstörendes Insekt.
Holzschädlinge | Überblick über holzzerstörende Insekten
Im Tierreich ist eine Vielzahl von holzzerstörenden Insekten, tierischen Holzschädlingen sowie Forstschädlingen und Waldschädlingen bekannt. Des Weiteren sind holzzerstörende Pilze mit hoher Zerstörungskraft bekannt. Wir gehen jedoch nur auf die tierischen Holzschädlinge ein, welche in unseren Breitengraden beheimatet und am häufigsten in Bezug auf Immobilien und Gebäuden anzutreffen sind. Zumeist handelt es sich um verschiedene Arten von Käfern und Wespen. Die Insekten ernähren sich vom Holz und dieses dient ihnen als Lebensraum.
Die holzzerstörenden Insekten können nach Faulholzinsekten, Frischholzinsekten, Feuchtholzinsekten sowie Trockenholzinsekten eingeteilt werden. Eine strikte Trennung ist jedoch nicht gegeben.
Der Entwicklungsprozess ist in unterschiedlichen Stadien einzuteilen, angefangen bei der Eiablage, über die Larve zur Puppe und letztendlich zum Insekt. Dieser Entwicklungsprozess ist hier nur sehr vereinfacht erläutert, die Lebens- und Umgebungsbedingungen für die Insekten müssen gegeben sein.
Einteilung der tierischen Holzschädlinge
Holzzerstörende Insekten und Holzschädlinge werden nach unterschiedlichen Merkmalen eingeteilt.
Die Holzschädlinge und Insekten werden unter anderem danach eingeteilt, welchen Holzzustand in Bezug auf die Feuchte diese befallen. Hier sind Faulholzinsekten, Frischholzinsekten, Feuchtholzinsekten sowie Trockenholzinsekten bekannt.
Faulholzinsekten:
Zu den Faulholzinsekten sind einzelne Arten der Bockkäfer einzuordnen, zu dieser Familie gehören insbesondere der Mulmbock und Zimmerbock.
Feuchtholzinsekten:
Der gescheckte Nagekäfer, bunter Pochkäfer und Trotzkopf ist der Familie der Nagekäfer zuzuordnen.
Frischholzinsekten:
Das Frischholz wird von vielen holzzerstörenden Insekten bevorzugt, hierunter sind Bockkäfer, Borkenkäfer, Holzwespen sowie Nagekäfer. Zur Familie der Bockkäfer sind der Blaue Scheibenbock und Halsgrubenbock zuzuordnen. Zur Familie der Borkenkäfer gehört der gestreifte und linierte Nutzholzborkenkäfer. Dieser brütet im Holz. Der große Buchdrucker und großer achtzahniger Fichtenborkenkäfer ist als Rindenbrüter einzustufen. Die Riesenholzwespe gehört zur Familie der Holzwespen. Zur Familie der Nagekäfer gehören Hausgrubenbock und blauer Scheibenbock.
Trockenholzinsekten:
Der Hausbockkäfer, Kapuzinerkäfer, gewöhnlicher und gekämmter Nagekäfer sowie der braune Splintholzkäfer sind den Familien der Bockkäfer, Bohrkäfer, Nagekäfer und Splintholzkäfer zuzuordnen.
Holzzerstörende Insekten | Holzschädlinge | Forstschädlingen | Waldschädlingen
Nachfolgend werden wir Ihnen im Bereich der holzzerstörenden Insekten, Holzschädlingen, Forstschädlingen und Waldschädlingen die aus unserer Sicht wichtigsten tierischen Holzzerstörer aufführen. Es ist noch eine Vielzahl von weiteren Holzschädlingen bekannt. Jedoch möchten wir insbesondere auf die Holzschädlinge eingehen, welche im Bereich der Immobilien und Gebäude eine besondere Bedeutung und Aufmerksamkeit im negativen Sinne gewonnen haben. Sie sollten einen qualifizierten Sachverständigen konsultieren, sofern Ihnen Hinweise auf holzzerstörende Insekten bekannt sind.
Familie der Bockkäfer | Hausbockkäfer
Der Hausbockkäfer wird umgangssprachlich und auf diversen Internetseiten als Holzbock bezeichnet, dies ist jedoch falsch und nicht korrekt. Es handelt sich um einen Bockkäfer, diese legen die Eier vorwiegend in totes Nadelholz, besonders gerne in den Dachstuhl.
Der Hausbockkäfer ist zwischen 7 – 26 mm groß, die Männchen sind erheblich kleiner, Abweichungen bei der Körperlänge sind möglich. Diesen Holzschädling erkennt man an seiner schwarzbraunen bis schwarzen Farbgebung. Er weist zwei Erhebungen auf seinem Kopfschild auf und auf der Oberseite der Flügel sind zwei weiß, silbergraue bis graue Flecken zu erkennen. Die Larve des Hausbocks, sie wird bis zu 32 mm lang, frisst sich durch das Holz sobald sie geschlüpft ist. Der Hausbock bzw. dessen Larven gehören zu den gefährlichsten tierischen Schädlingen in Bezug auf Holz. Es wird ausschließlich das Splintholz und nicht das Kernholz von Nadelhölzern befallen. Da die Larve die Fraßgänge wieder verschließt oder einen dünnen Bereich des Holzes stehen lässt, bleibt der Befall mit dem Hausbock sehr lange unentdeckt.
Das Schadbild und die typischen Erkennungsmerkmale sind die ovalen Ausflugslöcher mit bis zu 12 mm Durchmesser, hörbare Fraßgeräusche und frische Larvenfunde. Des Weiteren sind wellenartige Ausformungen im Gang der Larve erkennbar.
Familie der Nagekäfer | gemeiner Nagekäfer – gewöhnlicher Nagekäfer
Umgangssprachlich und auf diversen Internetseiten wird der gemeine | gewöhnliche Nagekäfer als Holzwurm bezeichnet, dies ist jedoch falsch und nicht korrekt. Es handelt sich um einen Nagekäfer, es wird bereits verbautes Holz befallen, dort legt der Nagekäfer seine Eier.
Der gemeine Nagekäfer wird bis zu 6mm lang und seine Farbe tendiert von rehbraun, bis dunkelbraun und teilweise auch schwarzbraun. Das typische Erkennungsmerkmal dieses Holzschädlings ist die Haube auf dem Halsschild. Die Larve des gemeinen | gewöhnlichen Nagekäfers wird umgangssprachlich Holzwurm genannt, diese wird bis zu 8 mm groß und besitzt bis zu drei Beinpaare an der Brust. Die Larven verschließen die Fraßgänge mit dem Bohrmehl. Der gemeine | gewöhnliche Nagekäfer bzw. dessen Larven gehören zu den tierischen Holzschädlingen.
Das Schadbild und die typischen Erkennungsmerkmale sind die runden Ausflugslöcher von bis zu 2,5 mm Durchmesser sowie Holzmehl, das aus den Ausfluglöchern heraustritt.
Familie der Nagekäfer | gescheckter Nagekäfer
Der gescheckte Nagekäfer auch bunter Pochkäfer genannt, wird bis zu 10 mm lang und er ist mit einem auffälligen Muster versehen. Dieses scheckige Muster ist ockerbraun bis graubraun, der restliche Körper ist braun fast schwarz. Dieser Holzschädling befällt in der Regel Holz, welches durch einen holzzerstörenden Pilz bereits in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Er wird auch Klopfkäfer genannt, da er mit dem Kopfschild auf das Holz aufschlägt. Es werden verschiedene Laubholzarten, insbesondere Harthölzer von dem gescheckten Nagekäfer befallen. Die Larven des holzzerstörenden Nagekäfers werden bis zu 7 mm lang und besitzen drei Beinpaare an der Brust. Es wird das Kernholz vom gescheckten Nagekäfer und Klopfkäfer befallen, daher kann ein vollständiger Tragfähigkeitsverlust des Holzes eintreten. Das Schadbild und die typischen Erkennungsmerkmale sind die runden Ausflugslöcher von bis zu 5 mm Durchmesser sowie Fraßgänge der Larven die den Jahresringen folgen, bevorzugt im Frühholz.
Familie der Nagekäfer | gekämmter Nagekäfer
Der gekämmte Nagekäfer, früher auch gekämmter Pochkäfer genannt, erreicht eine Körpergröße von bis zu 6 mm. Die Farbgebung des Körpers ist dunkelbraun bis fast schwarz, die Oberseite des Flügelpanzers, die Beine und die typischen Kämme sind rehbraun. Dieser tierische Holzschädling besitzt ein eindeutiges Erkennungsmerkmal, es handelt sich beim Männchen um die Fühler, die einem Geweih bzw einem Kamm sehr ähnlich sehen. Die Weibchen dagegen haben so eine extreme Ausprägung nicht, die Fühler haben noch eine sehr kurze, kammartige Struktur, diese ist erheblich kürzer als beim Männchen. Die Larven des Holzschädlings werden bis zu 8 mm lang. Der gekämmte Nagekäfer befällt Laubholzarten und hier bevorzugt das Kernholz.
Das Schadbild und die typischen Erkennungsmerkmale sind die runden Ausflugslöcher von bis zu 2 mm Durchmesser. Die Larven fressen sich in Faserrichtung durch das Holz.
Familie Holzwespen | Riesenholzwespe
Die Riesenholzwespe wird bis zu 42 mm lang, die Weibchen sind rund 10 mm größer als die Männchen. Die Farbgebung der Riesenholzwespe ist unterschiedlich von blauschwarz bis schwarz bishin zur typischen Farbe der Wespen von gelb, rot und schwarz gestreift. Die Larven der Riesenholzwespen werden bis zu 32 mm lang und bohren bis zu 45 cm lange Gänge in das Holz. Die Larve verschließt die Gänge mit dem Bohrmehl und somit bleiben die Fraßgänge sehr oft unentdeckt. Dort können sie bis zu 6 Jahre verweilen bis sie schlüpfen.
Das Schadbild und die typischen Erkennungsmerkmale sind die runden Ausflugslöcher von bis zu 10mm im Durchmesser sowie Gänge der Larven von bis zu 8 mm Durchmesser. Die Holzwespen können metallkaschierte Abdichtungsbahnen durchdringen. Es sollte nur technisch getrocknetes Holz verwendet werden, somit der Ausflug verhindert wird.
Zusammenfassung über holzzerstörende Insekten
Die aufgeführten holzzerstörende Insekten, Holzschädlingen, Forstschädlingen und Waldschädlingen stellen nur einen kleinen Teil der tierischen Holzschädlingen dar. Grundsätzlich sollten Sie bei einem Verdacht auf holzzerstörende Insekten einen qualifizierten Sachverständigen konsultieren. Dieser wird den Holzschädling und das Schadbild in Augenschein nehmen, eventuell sind Laboruntersuchungen notwendig. Steht das holzzerstörende Insekt fest, wird der Sachverständige die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen mit Ihnen besprechen. Die Bekämpfung von Holzschädlingen sollte durch einen qualifizierten Sachverständigen begleitet und von einem anerkannten Fachbetrieb durchgeführt werden.