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Holzschädlinge | Holzzerstörende Pilze
Beim echten Hausschwamm, braunen Kellerschwamm, wilden Kellerschwamm, weißen Porenschwamm, Blättlingen und Muschelkrempling tritt als Schadbild unter anderem der Würfelbruch auf. Dieser Würfelbruch ist bei den verschiedenen Arten des Schwamms und der holzerstörenden Pilzen sowie Holzschädlingen unterschiedlich groß ausgeprägt.
Holzschädlinge | Überblick über Holzzerstörende Pilze
Von einigen Experten und in der Literatur werden die Pilze noch immer den Pflanzen zugeordnet und von pflanzlichen Holzschädlingen gesprochen, dies entspricht nicht der Tatsache und ist falsch. Der Laie und Verbraucher ordnet die Pilze somit den pflanzlichen Holzschädlingen zu. Bei Pilzen handelt es sich um ein eigenes Reich der eukaryotischen Lebewesen, diese bilden im Gegensatz zu den Pflanzen kein Gewebe sondern Zellfäden, den sogenannten Hyphen. Bei Pflanzen findet eine Photosynthese statt und Pilze gewinnen die Energie nicht aus dem Sonnenlicht, sondern über die Zellwand und nehmen darüber die Nahrung auf. Die Energie gewinnen die Pilze durch organische Stoffe.
Die Pilze werden in unterschiedliche Abteilungen eingeteilt, hierbei sind insbesondere die Ständerpilze (Basidiomycota), die Schlauchpilze (Ascomycota) und die Fungi imperfecti (Deuteromycota) zu erwähnen. Es handelt sich um Holzschädlinge. Die Ständerpilze gehören zu den holzzerstörenden Pilzen, die Schlauchpilze zu Bläue- und Schimmelpilzen und die Fungi imperfecti ebenfalls. In der Abteilung Schlauchpilze kommen holzzerstörende Moderfäulepilze vor, hauptsächlich handelt es sich bei den Schlauchpilzen und bei den Fungi imperfecti um holzverfärbende Pilze.
Der Entwicklungsprozess ist in unterschiedlichen Stadien einzuteilen, angefangen bei den Sporen, über die Hyphen, den Zellfäden zum Oberflächenmyzel. Dieses entwickelt sich in der Regel zum Strangmyzel weiter und bildet den Fruchtkörper aus. Dieser Entwicklungsprozess ist hier nur sehr vereinfacht erläutert, die Lebens- und Umgebungsbedingungen für das Wachstum des Pilzes müssen gegeben sein. Diese sind unter anderem von den Nährstoffen (Substraten), der Feuchtigkeit (Substratfeuchte), der Temperatur und des pH-Wertes abhängig.
Einteilung der Holzschädlinge
Die Pilze und Holzschädlinge können nach verschiedenen Merkmalen eingeteilt werden.
Die Holzschädlinge und Pilze werden unter anderem nach der Holzschädigung eingeteilt. Es gibt zwei Gruppen, die holzzerstörenden Pilze (Basidiomycota, Moderfäulepilze) und holzverfärbenden Pilze (Ascomycota und Deuteromycota).
Des Weiteren findet eine Einteilung nach dem Fäuletyp statt. Es werden Braunfäule, Weißfäule und Moderfäule unterschieden.
Braunfäule:
Blättlinge, Brauner Kellerschwamm, Echter Hausschwamm, Wilder Hausschwamm, Weißer Porenschwamm und Fältlingshäute verursachen die Braunfäule. Durch diesen Fäuletyp wird ein kompletter Zerfall des Holzes verursacht, die mit einer Festigkeitsminderung einhergeht. Das Zerstörungspotential durch die Braunfäule ist enorm und daher sind diese holzzerstörenden Pilze so gefährlich. Ein Erkennungsmerkmal dieser Holzfäulepilze und Holzschädlingen ist unter anderem der Würfelbruch des Holzes.
Weißfäule:
Bei der Weißfäule ist ebenfalls eine Festigkeitsreduzierung des Holzes zu erkennen, zumeist tritt diese Fäule nur bei einigen Hausfäulepilzen und Holzschädlingen auf. Oftmals bei verbautem Holz unter Bewitterung.
Moderfäule:
Die Moderfäule wird Schlauchpilze und Fungi imperfecti verursacht, die zu den eigentlich zu den holzverfärbenden einzuordnen sind, jedoch kommen bei diesen Pilzen auch Moderfäulepilze und Holzschädlingen vor. Das typische Schadbild ist ein sehr kleiner, feiner, schollenartiger Würfelbruch und das Holz ist dabei relativ dunkel.
Holzzerstörende Pilze | Holzschädlinge
Nachfolgend werden wir Ihnen im Bereich der holzzerstörenden Pilze | Holzschädlinge die aus unserer Sicht wichtigsten Fäulepilze aufführen. Es sind noch weitaus mehr holzzerstörenden Pilze bekannt, jedoch möchten insbesondere auf die Holzschädlinge eingehen, welche im Bereich der Immobilien und Gebäude eine besondere Bedeutung und Aufmerksamkeit im negativen Sinne gewonnen haben. Die höchste Zerstörungskraft besitzt der echte Hausschwamm, die Sanierungsmaßnahmen müssen von einem anerkannten Fachbetrieb durchgeführt werden. Aber auch bei allen anderen zerstörenden Holzschädlingen und Pilzen sollte ein qualifizierter Sachverständiger konsultiert werden.
Holzschädlinge und Braunfäule
Echter Hausschwamm
Der echte Hausschwamm zählt zu den gefährlichsten holzzerstörenden Pilzen und die Bekämpfung dieses Fäulepilzes muss durch eine spezialisierte Fachfirma durchgeführt werden. Der Aufwand für die Bekämpfung des echten Hausschwamms ist enorm. Der Fäulepilz verursacht eine braune Verfärbung des Holzes, ist somit als Braunfäule einzuordnen. Der Würfelbruch ist sehr grob vorzufinden und die Würfel sind sehr groß ausgeprägt. Der echte Hausschwamm kann Holz und Mauerwerk überwachsen und Mauerwerk und Putz durchwachsen bzw. hinterm dem Putz wachsen. Diesen Holzschädling trifft man überwiegend in Altbauten, Fachwerkhäusern, Kellern und Dächern an. Das weit verzweigte Strangsystem des echten Hausschwamms kann Wasser transportieren und sich somit sehr weit ausbreiten. Die Stränge sind weiß bis grau und der Fruchtkörper kann bis ein Quadratmeter groß ausgebildet sein. Die Oberfläche des Fruchtkörpers ist zumeist rotbraun und der Rand weiß abgegrenzt.
Wilder Hausschwamm
Der wilde Hausschwamm ist dem echten Hausschwamm sehr ähnlich, der Fäulepilz verursacht ebenfalls eine braune Verfärbung des Holzes und ist somit als Braunfäule einzustufen. Des Weiteren ist das Holz als Schadbild würfelartig gebrochen. Im Gegensatz zum echten Hausschwamm wächst der wilde Hausschwamm auch auf Holz im Freien, aber ist auch in Gebäuden vorzufinden. Die Stränge des Myzels sind ähnliche einer Wurzel ausgeprägt und sind von weiß bis grau bzw. graubraun vorzufinden. Der Fruchtkörper ist zumeist bis zu 18cm groß und besitzt eine weiße bis rotbraune Oberfläche je nach Alter, welche bei jungen Pilzen glatt und bei älteren Pilzen runzlig bis wellenartig ausgeprägt ist. Der wilde Hausschwamm entwickelt sich erheblich langsamer im Gegensatz zum echten Hausschwamm und seine Zerstörungskraft ist ähnlich dem echten Hausschwamm.
Brauner Kellerschwamm
Der braune Kellerschwamm verursacht als Gebäude- und Fäulepilz ebenfalls die Braunfäule und als Schadbild ist ein eher kleiner Würfelbruch vorzufinden. Er wächst im Freien und in Gebäuden, insbesondere wenn Feuchtigkeit vorhanden ist und Mauerwerk sowie Holz feucht ist. Auch er besitzt die Eigenschaft Mauern und Schüttungen zu durchwachsen und ist als Vorläufer des echten Hausschwamms anzusehen. Der braune Kellerschwamm ist als Holzschädling sehr häufig anzutreffen. Die Myzelstränge sind sehr dünn und als weiße, braune bis hin schwarze sowie wurzelartige Stränge vorzufinden. Er bildet zumeist nur wenig Myzel aus, dieses ist am Anfang weiß über gelblich braun bis zu dunkelbraun oder schwarzbraun. Die Fruchtkörper sind im Verhältnis zum echten Hausschwamm nur sehr klein, sehr flach und hell bis dunkelbraun mit einem weißen teilweise gelben Rand. Typisch für diesen Holzschädling sind braune warzenartige Erhebungen.
Weißer Porenschwamm
Der weiße Porenschwamm ist ein häufig anzutreffender Holzschädling. Den Gebäude- und Fäulepilz kann man an einem Schadbild feststellen, welche die Braunfäule und einen kleinen Würfelbruch aufweisen. Er bevorzugt sehr nasses Holz, ist jedoch auch in Gebäuden vorzufinden und kann Mauerwerk durchwachsen sowie Materialien welche nicht aus Holz bestehen überwachsen. Die Myzelstränge sind bis zu drei Millimeter dick zumeist reinweiß und das Oberflächenmyzel erweckt den Eindruck von einer Eisblume und ist von watteartiger Struktur. Eine der Besonderheiten des weißen Porenschwamms ist die lange Trockenstarre, die über einige Jahre anhalten kann. Der weiße Fruchtkörper bildet sich mit vielen Poren aus, welche eine ungleichmäßige Struktur aufweisen können.
Blättling | Balkenblättling, Tannenblättling und Zaunblättling
Es gibt verschiedene Arten von Blättlingen, wir wollen auf die drei wichtigsten Blättlinge etwas genauer eingehen. Es handelt sich um den Balkenblättling, Tannenblättling und Zaunblättling, diese kommen zumeist im Freien vor, insbesondere an Balkonen, Fachwerk, Fenstern, Pfosten, Zäunen sowie in Gebäuden welche ein Feuchtigkeitsproblem aufweisen. Die Blättlinge weisen als Schadbild einen sehr feinen Würfelbruch sowie eine Innenfäule auf. Myzelstränge sind zumeist nicht vorhanden, in Einzelfällen kann man beim Balkenblättling wenige Stränge feststellen. Das Oberflächemyzel ist bei den drei Arten unterschiedlich ausgeprägt. Der Balkenblättling weist eine dichte, gelbe und ockerfarbige Struktur auf. Das Oberflächenmyzel des Tannenblättling hat ebenfalls eine dichte Struktur sowie eine gelbe bis braune Farbe des Myzels. Beim Zaunblättling sieht das Oberflächenmyzel wie Puder aus und besitzt eine unregelmäßige Struktur. Der Fruchtkörper des Blättling weist eine Form die einer Muschel ähnlich sieht auf. An der Unterseite bilden sich Lamellen, welche unterschiedlich in ihren Struktur ausgeprägt sind. Der Blättling ist an der Oberseite durch seine braune bis graue Färbung zu erkennen. Der Holzschädling kann in eine Trockenstarre über mehrere Jahre fallen und gilt als Vorläufer der echten Hausfäulepilze.
Schuppiger Sägeblättling
Der schuppige Sägeblättling befällt ausschließlich Nadelholz und kommt im Freien unter anderem an Balkonen, Pfählen und Masten vor. Dieser Holzschädling ist auch in Gebäuden mit einem Feuchtigkeitsproblem vorzufinden, zumeist im Keller oder im Erdgeschoss. Als Schadbild weist dieser Fäulepilz eine Braunfäule sowie Innenfäule auf. Myzelstränge sind bei dem Sägeblättling nicht vorhanden und das Oberflächenmyzel kann ebenfalls nicht ausgeprägt sein. Vereinzelt kann ein weißes Myzel festgestellt werden, welches mit der Zeit einen fleckenartiges gelb, violettes, braun-gelbes Muster ausbildet. Der Fruchtkörper kann bis zu 12cm groß sein und besitzt eine braun-gelbe bis braune Farbe. Auf der Unterseite sind weiße Lamellen vorzufinden. Bei dauerhafter Dunkelheit können bis zu 25cm große Fruchtkörper des Holzschädlings ausgebildet werden. Der schuppige Sägeblättling ist sehr widerstandsfähig gegen Austrockung und ist sehr hitzetolerant.
Muschelkrempling
Der Muschelkrempling kommt meist nur im Freien vor und befällt nur sehr feuchtes Holz. Dieser Fäulepilz kann auch in Gebäuden vorkommen, welche ein Feuchtigkeitsproblem aufweisen. Der braune Kellerschwamm ist häufig ein Wegbegleiter des Muschelkremplings. Das Schadbild des Muschelkremplings weist die Braunfäule sowie Würfelbruch auf. Er wächst nur relativ langsam. Die Stränge des Myzels sind gelb-braun bis braun und bis zu zwei Milimeter dick sowie weisen eine stark verzweigte Struktur auf. Die Fruchtkörper werden bis zu 10 cm groß und haben eine muschelförmige Ausprägung, die Ränder sind zumeist eingerollt und an der Unterseite sind feine, braune Lamellen zu erkennen.
Eichenwirrling
Der Eichenwirrling befällt nicht nur die Eiche, obwohl diese im Namen enthalten ist. Vorwiegend kommt dieser Holzschädling an Fenstern, Fachwerk, Parkett und Pfählen vor. Als Schadbild tritt die Braunfäule, auch im inneren des Holzes, auf. Der Eichenwirrling bildet keine Myzelstränge aus und das Oberflächenmyzel ist, sofern überhaupt vorhanden, weiß, watteartig und kann auch den Eindruck erwecken, es handelt sich um Eisblumen. Der Fruchtkörper bildet sich mit einer Größe von bis zu 20cm aus und ist hellbraun bis grau. An der Unterseite gleichen die Lamellen einem Labyrinth. Teilweise bilden sich an der Oberseite Poren, welche unregelmäßig angeordnet sind.
Holzschädlinge und Weißfäule
Ausgebreiteter Hausporling
Der ausgebreitete Hausporling ist als Fäulepilz und Holzschädling der Weißfäule zugehörig. Den ausgebreiteten Hausporling findet man am Fachwerk, an Fenster und Fensterläden aus Holz, Kellern sowie im Freien vor. Das Schadbild dieses Holzschädlings hat markante Auffälligkeiten, welche sich in Rissen im Holz sowie weißen Streifen und Flecken aufzeigen, teilweise ist das Holz flächig benetzt. Die Weißfäule zersetzt das Holz und dadurch sind am Holz weiße Flecken und Streifen zu erkennen. Myzelstränge sind nicht vorhanden, das Oberflächenmyzel ist weiß bis champagnerfarben ausgeprägt und an der Unterseite noch weiß, an der Oberfläche bildet das Myzel eine rehbraune bis braune Farbe aus. Der Fruchtkörper ist mit bis zu 25cm relativ groß und bis zu 3cm dick sowie ist er hellbraun bis rehbraun. Zusätzlich zur Weißfäule tritt bei diesem Pilz dem ausgebreiteten Hausporling noch zusätzlich ein Befall mit tierischen Holzschädlingen auf, zumeist mit Nagekäfern.
Sternsetenpilze
Beim Sternsetenpilz handelt es sich ebenfalls um Weißfäule, welche als Schadbild zuerkennen ist, in Verbindung mit der Zersetzung des Holzes. Der Holzschädling ist im Freien sowie in Gebäuden anzutreffen. Im Gegensatz zum ausgebreiteten Hausporling werden Myzelsträge gebildet, diese sind zumeist weiß, silbergrau, grau bishin braun und relativ dünn. Das Oberflächemyzel bedeckt das Holz mit einer dünnen, weißen bis gelb-braunen Schicht, diese kann auch mit Myzelsträngen vermischt sein. Der Fruchtkörper des Sternsetenpilz ist an einer gelb-braunen bis rotbraunen Farbe zu erkennen und bildet sich nur sehr dünn aus.
Moderfäule – Pilze
Bei den Moderfäule – Pilzen gibt es viele verschiedene Ausprägungen, diese Holzschädlinge sind im Freien anzutreffen und in Gebäuden welche ein Feuchtigkeitsproblem aufweisen. Das befallene Holz durch die Moderfäule – Pilze verfärbt sich an der Oberfläche von braun, bis dunkelbraun und schwarz. Sobald das Holz ausgetrocknet ist, bildet sich ein besonderer Würfelbruch mit kleinen Segmenten. Der Festigkeitsverlust welcher durch die Moderfäule – Pilze verursacht wurden, kann zum Bruch des Holzes ohne weitere Vorwarnung führen. Dieser Holzschädling kann eine Trockenstarre einnehmen. Myzelstränge sind nicht vorhanden und auch das Oberflächenmyzel sucht man zumeist vergeblich. Sofern das Myzel vorhanden ist, kann man dieses durch eine weiße bis silbergraue Farbe im Frühstadium erkennen, mit der Zeit verfärbt sich das Oberflächenmyzel dunkelbraun, bis schwarzbraun und schwarz.
Zusammenfassung über holzzerstörende Pilze | Holzschädlinge
Die aufgeführten Holzschädlinge bzw. holzzerstörenden Pilze stellen nur einen kleinen Teil der Pilzarten dar. Grundsätzlich sollten Sie bei einem Verdacht auf einen holzzerstörenden Pilz einen qualifizierten Sachverständigen konsultieren. Dieser wird den Holzschädling in Augenschein nehmen, eventuell sind Laboruntersuchungen notwendig. Steht der genaue holzzerstörende Pilz fest, wird der Sachverständige die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen mit Ihnen besprechen. Die Bekämpfung von Holzschädlingen muss durch einen qualifizierten Sachverständigen begleitet und von einem anerkannten Fachbetrieb durchgeführt werden. Der Befall mit echtem Hausschwamm in einigen Bundesländern bei den zuständigen Behörden meldepflichtig!
Neben den holzzerstörenden Pilzen gibt es im Tierreich noch es noch tierische Holzschädlinge.